KLEZMORIM
als Sonderpreisträger
in Kloster Banz
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the Direct-Sound]
(von Margarete K.Stein)
Nachdem es sie seit fast drei Jahren gibt, hat die
Klezmer-Formation
KLEZMORIM
nun auch auf breiterer Ebene Anerkennung gefunden. Unter 235 Einsendungen
wählte die Jury der Hanns-Seidel-Stiftung vier Bewerber aus.
Der mit 2.500.- DM dotierte Sonderpreis für Songpoeten
ging beim diesjährigen Festival Songs an einem Sommerabend an das
deutsch-israelisch-russische Ensemble aus München, das mit seiner Musik
"Eigenständigkeit, ausgeprägtes Niveau und Freude an der Musik erkennen
läßt und einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leistet".
Sowohl beim Preisträgerkonzert im Kloster Banz vor 400
Gästen als auch am folgenden Tag auf der Klosterwiese vor 4.000
Zuschauern unter freiem Himmel eröffneten KLEZMORIM den Abend mit der
funkigen Interpretation des Traditionals "Ale
brider". Das Publikum ging begeistert mit und hätte sich auch
noch eine Zugabe erklatscht, doch da der Bayerische Rundfunk die
Veranstaltung ab dem Hauptprogramm aufzeichnete, mußte ein strenger
Zeitplan eingehalten werden. Und schließlich gab es da noch die
Preisträger Thomas Borchert, die Gruppe ALEA und Publikumsliebling Bodo
Wartke ("Klavierkabarett in Reimkultur" - sehr empfehlenswert!), die den
Zuschauern auch noch einiges zu bieten hatten.
Nach dem Auftritt nach ihren Eindrücken gefragt, sagte
Sängerin Nirit Sommerfeld, sie sei begeistert von der Aufmerksamkeit des
Publikums. "Bei den Balladen war es selbst bei den leisesten Stellen
ganz still, und das bei so vielen Menschen, die mit ihren
Picknick-Körben und Decken auf der Wiese sitzen und noch eine halbe
Nacht Musik vor sich haben! Das ist ein großartiges Gefühl!" Was der
Preis für sie und ihre Gruppe bedeute, sei die Bestätigung, daß ihr
Konzept aufginge; daß offensichtlich ihre Art, Klezmermusik zu
interpretieren, verstanden und vor allem gemocht würde.
"Wir sind modern, jazzig, funky, abgefahren, aber nicht
kopfig. Unsere Musik fußt auf den Grundbausteinen der Klezmermusik und
ist doch nicht vor hundert Jahren stehen geblieben. Das kommt wohl an
und hat die Jury überzeugt. Darüber freuen wir uns sehr, dafür bedanken
wir uns und wir werden so weitermachen!".
Zum ersten Mal seit dem 15-jährigen Bestehen des
Festivals sollten in diesem Jahr die Preisträger nicht nur für den
Hörfunk, sondern auch fürs Fernsehen aufgezeichnet werden. Für die
Fernsehaufzeichnung war das dritte Konzert am Samstag, den 7. Juli
vorgesehen. Doch das Unwetter und heftige Regenfälle, die justament eine
Viertel Stunde vor Konzertbeginn einsetzten, führten dazu, daß erstmalig
in der Geschichte der Songs an einem Sommerabend das Konzert abgesagt
und die Zuschauer nach Hause geschickt werden mußten. Eine Enttäuschung
für KLEZMORIM? "Klar ist es schade, zumal wir am Freitag abend
traumhaftes Wetter hatten. Aber was soll's? Drei Millionen Zuschauer
mehr oder weniger... wir wollen doch nicht kleinlich sein. Die werden
uns schon noch zu hören bekommen!"
Wer KLEZMORIM also noch vor der Sommerpause hören, sehen
und erleben möchte, hat dazu Gelegenheit in München am Freitag, den 20.
Juli ab 20°° Uhr in der BAR MITZWAH - Bar und Restaurant
(Vorbestellungen unter 089-30725425) oder als Trio (Gesang, Klarinette,
Klavier) im Haus Evangelisches Forum (089-12661162). Weitere
Informationen und aktuelle Tourdaten gibt es unter
http://www.klezmorim.de.
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